Eine Zeitreise ins Jahr 1705
Begeistert ist der Icherzähler nicht, als er ein Lübecker Altstadthaus erbt. Mit Denkmalschutz belastet, klebt es an der Stadtmauer. Er möchte anonym bleiben und wechselt das Messingschild »Silbermann, Instrumentenbauer« gegen ein eigenes: »Alexander Pope, Gartenarchitekt«. Ein seltsamer Konzertflügel scheint im Haus vergessen zu sein. Und da taucht auch schon der mystisch anmutende Silbermann auf und erzählt dem neuen Besitzer, was es mit dem Instrument auf sich hat. »Ich habe das Instrument so eingerichtet, dass man mittels Musik in die Zeit reisen kann, in der sie komponiert wurde. Sie reisen Jahrzehnte oder Jahrhunderte in die Vergangenheit, bis Sie selbst den Deckel schließen und unversehrt ins Heute zurückkehren.« Doch jedes Wunder hat Gefahren: »Schließt ein anderer den Deckel, bleiben Sie in der Vergangenheit gefangen – und ebenso, wenn Sie dieses Geheimnis mit anderen teilen oder versuchen jemanden ins Jetzt mitzunehmen.« Was für verlockende Möglichkeiten! Mr. Pope spielt sich mit Johann Sebastian Bachs Capriccio über die Abreise des sehr beliebten Bruders in das Jahr 1705, als der junge Komponist nach Lübeck wanderte, um den Kirchenmusiker Dieterich Buxtehude zu behorchen. Lübeck ist zu dieser Zeit alles andere als eine friedliche Idylle. Der Nordische Krieg und der Spanische Erbfolgekrieg werfen ihre Schatten auf die neutrale Reichsstadt. Ein Zentrum fremder Spione und Hasardeure. Doch Mr. Pope findet Zugang zur bürgerlichen Gesellschaft, den Komponisten – und zu Buxtehudes ältester Tochter Anna...
Kadera-Verlag
ISBN 978-3-948218-08-9
Paperback, 260 Seiten, 15 € (D)
auch als E-Book erhältlich